Anzeichen & Symptome einer Traumatisierung

Anzeichen und Symptome einer Traumatisierung

 

Das Wort „Trauma“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet „Wunde“ – also eine Verletzung, die (noch) nicht verheilt ist. Im medizinischen Kontext beschreibt Trauma eine Verletzung oder Schädigung von Gewebe. In der Psychologie verstehen wir darunter eine seelische Verletzung.

Überforderungen und Belastungen mit denen wir nicht mehr alleine zurechtkommen, enden immer in einer Traumatisierung. Betroffene können sich nicht mehr selber regulieren, sie verlieren die Orientierung, fühlen sich ohnmächtig, hilflos und alleingelassen. Traumatisierungen können sich im Moment des Entstehens zeigen oder auch erst nach Jahren. Oft ist den Betroffenen nicht bewusst, dass sie unter den Folgen eines Traumas leiden.

 

Erkennungsmerkmale

Einige typische Anzeichen und Verhaltensweisen, welche auf ein unverarbeitetes, traumatisierendes Erlebnis hindeuten, sind:

  • Extrem starke Emotionen
    Besonders überschäumende Emotionen sind ein typisches Anzeichen einer Traumatisierung. Es kann sich dabei um eine tiefe Traurigkeit (bis zur Depression hin), starke Wutausbrüche oder auch überzogene Freude handeln. Denn ein aktuelles Erlebnis kann eine traumatisierende Erfahrung aus der Vergangenheit „reaktivieren“ – und so eine überzogene, emotionale Reaktion hervorrufen. Der Betroffene erlebt den ganzen Schmerz aus der Vergangenheit in der aktuellen Situation.
  • Kindliche Stimme
    Viele Traumatisierungen nehmen im Kindesalter ihren Anfang. Oft werden die schmerzhaften, emotionalen Verletzungen über die Jahre hinweg in verschiedener Form nochmals erlebt. Wenn der Betroffene darüber spricht, (wieder)erlebt er die Situation im Alter der Traumaentstehung – er fühlt sich wie das hilflose Kind, spricht und handelt wie damals.
  • Körperliche Symptome ohne medizinischen Befund
    Psychosomatische Symptome, also Schmerzen ohne medizinischen Befund, werden leider immer noch von unserer Gesellschaft belächelt. Sie werden als „eingebildet“ und „unecht“ abgetan. Der Betroffene leidet jedoch genauso unter den Schmerzen, als ob sie sich physisch manifestiert hätten. Tatsache ist jedoch, dass wir diese Schmerzen mit den herkömmlichen wissenschaftlichen Mitteln einfach noch nicht nachweisen können.
  • Übersprungsverhalten
    Eine Übersprungshandlung ist ein Verhalten, welches vom Beobachter als unerwartet, übertrieben und in der aktuellen Situation als nicht nachvollziehbar empfunden wird. Dem Betroffenen selbst ist es jedoch nicht immer bewusst, dass seine Reaktion übertrieben oder unangemessen ist.
  • Flashbacks
    Traumatisierungen werden als Sinneswahrnehmung abgespeichert. Flashbacks sind Sinneswahrnehmungen (Bilder, Töne, Gerüche, Bewegungen oder Berührungen), welche nicht zur aktuellen Situation passen. Sie können plötzlich und ohne Vorankündigung ausgelöst werden. Im schlimmsten Fall durchlebt der Betroffene die ganze alte, schmerzhafte Erfahrung mit allen intensiven Gefühlen mit jedem Flashback wieder und wieder.